Montag, 21. Oktober 2013

剣山 (Der Berg Tsurugi)

Die Stadt Tokushima hat eine kostenlose Tour zum Tsurugi-san für internationale Studenten angeboten. Es war eine Teilnahmebedingung auf irgendeinen Weg die Erlebnisse zu veröffentlichen. Dem werde ich hiermit also nachkommen.

Dazu ein wenig Wissen, dass sich wohl wenigstens dazu verwenden lässt wenn es mal kein Gesprächsthema auf einer langweiligen Veranstaltung gibt. Oftmals gibt es Übersetzungsfehler von Japanischen Bergen in andere Sprachen. Ein Beispiel ist der Fuji-san, der oft fälschlicherweise Fuji-yama genannt wird. Die Ursache ist, dass das Schriftzeichen , zu Deutsch „Berg“, im Japanischen „yama“ ausgesprochen wird wenn es alleine steht, doch in Kombination mit dem Namen des Berges als „san“ gelesen wird. „san“ dient übrigens zur höflichen Anrede von Personen und wird an deren Namen angehangen.

So viel dazu nun aber zum eigentlichen Thema. Der Samstag begann früh. Wir mussten um 7:02 Uhr einen Zug in Anan zum Treffpunkt in Tokushima nehmen. Um auch mit gefüllten Magen pünktlich am Bahnhof zu stehen hat mich der Wecker um 5:50 Uhr aus dem Bett geholt was definitiv nicht meine favorisierte Zeit zum aufstehen ist. Erst recht nicht am Samstag. Am Treffpunkt in Tokushima wurden wir auch sehr freundlich empfangen. Nach einer kurzen Busfahrt haben wir noch an der Universität in Tokushima halt gemacht und einige Studenten eingesammelt. Wie es der Zufall wollte war auch ein Deutscher dabei, das war auch mal eine gute Abwechslung.

Wie diese ganze Tour ablaufen sollte hatte keiner von uns so wirklich eine Ahnung. Auch wussten wir nicht, dass der Berg so weit weg war. Wobei so weit weg eigentlich übertrieben ist, denn wenn ich Google Maps glaube sind es grade einmal 74 Kilometer. Allerdings waren wird erst um ca. 11:30 auf halber höhe des Berges mit dem Bus angekommen. Aber immerhin konnten wir uns auf der Fahrt viel unterhalten.

Anschließend haben wir noch die Seilbahn ein weiteres Stück den Berg hoch genommen. Sodass noch eine Stunde Fußweg übrig blieb. Zum Weg lässt sich gar nicht so viel sagen. Nach meiner Ansicht war definitiv spektakulärer in den Alpen zu wandern. Allerdings war das Wetter nicht besonders gut. Es waren um die 10 – 14 Grad und es hat immer wieder geregnet.

Als wir dann am Gipfel angekommen sind gab es erst einmal eine Mahlzeit. Wie sollte es anders sein, natürlich in einem Tatamiraum auf dem Boden mit leckeren Udon und Reis (zu Udon im Allgemeinen wird auch noch ein Beitrag folgen). Der Gipfel liegt auf 1955 Metern, damit hatten wir schon einen ganz guten Ausblick. Aber wirklich beeindruckend war der Blick nach ca. 300 Metern Fußweg wir hatten einen freien Blick auf den Pazifik. Und dieser ist immerhin knapp 60 Kilometer entfernt gewesen. Wie man auf dieser Karte sehr gut erkennen kann. Der Rückweg hat ca. zwei Stunden gedauert und war eindeutig schöner als der hinweg. Dazu empfehle ich aber einfach die Bilder anzuschauen. Und buntes Laub wird hier übrigens もみじ (momiji) genannt.


Ganz lustig war auch, dass besonders den Vietnamesen sehr kalt war, da die Temperaturen dem absoluten Tiefstand in Vietnam entsprachen. Ich muss allerdings sagen, dass 10 Grad Celsius jetzt nicht bahnbrechend kalt sind...

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