Ich war gestern bei meiner Betreuerin und dem Präsidenten
des International Student Office zu Hause. Nur um es klarzustellen die beiden sind ein Ehepaar und
ich war also nur in einem Haus.
Der Titel ist allerdings auch nicht so ganz richtig. Der
Präsident ist Japaner und seine Frau Vietnamesin, sie lebt allerdings schon
eine ganze weile hier in Japan.
Ich war mit drei anderen Studenten dort. Mein Hauptanliegen
war eigentlich das WLAN dort zu benutzen, allerdings wurde ich auch noch mit
einer kleinen Führung durch das Haus und einem sehr guten Abendessen
überrascht.
Das Haus hatte natürlich zum Anfang im Eingangsbereich die
Stufe an der die Schuhe ausgezogen werden müssen. Das Haus hatte eine
Grundfläche von 42 Quadratmetern auf 2 Etagen. Dort lebt eine kleine Familie,
insgesamt 3 Personen. Interessant ist auch wie die Steuern für das Gebäude
berechnet werden. Es zählt nicht nur die Grundfläche sondern auch das Material
der Wände mit in die Berechnung. Das hat wohl irgendetwas mit dem Wiederaufbau bei Erdbeben
zu tun, aber sicher bin ich mir da auch nicht. In diesem Haus habe ich auch zum
ersten Mal einen Tatami Raum betreten. Das ist eigentlich gar nichts so
besonderes, aber es ist doch schon sehr anders als es der normale Deutsche
gewohnt ist.
Die Konversation beim Essen war auch Interessant. Es waren
vier Nationen vertreten: Japan, Vietnam, Thailand und Deutschland. Das Gespräch
war also zum größten Teil Englisch, allerdings waren einige Teile auch auf
japanisch. Und Teilweise gab es Übersetzungen des gesagten auf Vietnamesisch.
Größten Teils wurde über unterschiede in den Ländern gesprochen und wie dort
jeweils Dinge ablaufen. Interessant fand ich, dass in Vietnam die Meinung des
Lehrers wohl Gottes Wort gleicht, das war sinngemäß von einer Vietnamesin
zitiert. Wirklich wissenswertes über Japan habe ich nicht erfahren. Außer
vielleicht wenn man vom Süden Japans nach Tokyo fliegt, man sich am besten auf
die linke Seite am Fenster setzen sollte da man so den Fuji-san sehen kann. Und
falls es irgendwen Interessieren sollte, habe ich auch erfahren das dieser Berg
3776 Meter hoch ist. Ach und beinahe hätte ich es vergessen 根回し (nemawashi). Das scheint eine Art der Grundlage zu einer gemeinsamen Arbeit in Japan zu sein, aber darüber werde ich noch schreiben wenn ich mehr darüber weiß.
Über das Essen würde ich auch gerne mehr erzählen, aber wirklich viel kann ich dazu gar nicht sagen, da ich nicht so richtig weiß was
das überhaupt alles war. Aber sicher kann ich sagen, dass es geschmeckt hat. Es
war wohl eine Mischung aus japanischer und vietnamesischer Küche. Die Teile bei
denen ich wusste was es ist waren Reis, Udon Suppe und Fisch. Dazu gab es aber
noch sehr klein gewürfeltes Fleisch in leckerer Marinade, einen Salat (das
hatte allerdings nichts mit der deutschen Vorstellung von Salat zu tun), so
etwas ähnliches wie kleine Zwiebeln und eine weitere Suppe. Auch habe ich ein
japanisches Bier getrunken. Ich war erstaunt, dass es doch so gut geschmeckt
hat. Es konnte auf jeden Fall mit deutschem Bier mithalten.
Ich habe schon vorher in einem Buch gelesen, dass der
Gastgeber das Treffen oft sehr abrupt beendet und, dass dies nichts mit
Unhöflichkeit zu tun hat. So war es auch gestern, es wurde gesagt, dass es für
heute reicht und das Treffen war zu ende.
Im Fernsehen laufen sehr viele Berichte über den Taifun und
seine Folgen. Hier in Anan haben wir wohl kaum etwas davon mitbekommen, aber
ich kann mich nicht erinnern, wann es in Deutschland das letzte mal so lange
und extrem stark geregnet hat. Gestern stand das Wasser teilweise bis zu 20cm
auf der normalen Straße. Aber heute morgen deutet fasst nichts mehr auf den
Regen der letzten 30 Stunden hin. Fast keine Pfützen mehr und wunderbarer Sonnenschein.
Deshalb werde ich heute auch die Gelegenheit nutzen das
Sushi Restaurant auszuprobieren und mir einige Schreine in den Bergen
anschauen. Und heute habe ich auch nach einem Apartment gesucht, dazu aber in
einem späteren Post mehr.
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