Dienstag, 17. September 2013

Als Gast bei Japanern

(Dieser Post wurde ursprünglich am 16. September 2013 geschrieben)

Ich war gestern bei meiner Betreuerin und dem Präsidenten des International Student Office zu Hause. Nur um es klarzustellen die beiden sind ein Ehepaar und ich war also nur in einem Haus.

Der Titel ist allerdings auch nicht so ganz richtig. Der Präsident ist Japaner und seine Frau Vietnamesin, sie lebt allerdings schon eine ganze weile hier in Japan.

Ich war mit drei anderen Studenten dort. Mein Hauptanliegen war eigentlich das WLAN dort zu benutzen, allerdings wurde ich auch noch mit einer kleinen Führung durch das Haus und einem sehr guten Abendessen überrascht.

Das Haus hatte natürlich zum Anfang im Eingangsbereich die Stufe an der die Schuhe ausgezogen werden müssen. Das Haus hatte eine Grundfläche von 42 Quadratmetern auf 2 Etagen. Dort lebt eine kleine Familie, insgesamt 3 Personen. Interessant ist auch wie die Steuern für das Gebäude berechnet werden. Es zählt nicht nur die Grundfläche sondern auch das Material der Wände mit in die Berechnung. Das hat wohl irgendetwas mit dem Wiederaufbau bei Erdbeben zu tun, aber sicher bin ich mir da auch nicht. In diesem Haus habe ich auch zum ersten Mal einen Tatami Raum betreten. Das ist eigentlich gar nichts so besonderes, aber es ist doch schon sehr anders als es der normale Deutsche gewohnt ist.

Die Konversation beim Essen war auch Interessant. Es waren vier Nationen vertreten: Japan, Vietnam, Thailand und Deutschland. Das Gespräch war also zum größten Teil Englisch, allerdings waren einige Teile auch auf japanisch. Und Teilweise gab es Übersetzungen des gesagten auf Vietnamesisch. Größten Teils wurde über unterschiede in den Ländern gesprochen und wie dort jeweils Dinge ablaufen. Interessant fand ich, dass in Vietnam die Meinung des Lehrers wohl Gottes Wort gleicht, das war sinngemäß von einer Vietnamesin zitiert. Wirklich wissenswertes über Japan habe ich nicht erfahren. Außer vielleicht wenn man vom Süden Japans nach Tokyo fliegt, man sich am besten auf die linke Seite am Fenster setzen sollte da man so den Fuji-san sehen kann. Und falls es irgendwen Interessieren sollte, habe ich auch erfahren das dieser Berg 3776 Meter hoch ist. Ach und beinahe hätte ich es vergessen 根回し (nemawashi). Das scheint eine Art der Grundlage zu einer gemeinsamen Arbeit in Japan zu sein, aber darüber werde ich noch schreiben wenn ich mehr darüber weiß.

Über das Essen würde ich auch gerne mehr erzählen, aber wirklich viel kann ich dazu gar nicht sagen, da ich nicht so richtig weiß was das überhaupt alles war. Aber sicher kann ich sagen, dass es geschmeckt hat. Es war wohl eine Mischung aus japanischer und vietnamesischer Küche. Die Teile bei denen ich wusste was es ist waren Reis, Udon Suppe und Fisch. Dazu gab es aber noch sehr klein gewürfeltes Fleisch in leckerer Marinade, einen Salat (das hatte allerdings nichts mit der deutschen Vorstellung von Salat zu tun), so etwas ähnliches wie kleine Zwiebeln und eine weitere Suppe. Auch habe ich ein japanisches Bier getrunken. Ich war erstaunt, dass es doch so gut geschmeckt hat. Es konnte auf jeden Fall mit deutschem Bier mithalten.

Ich habe schon vorher in einem Buch gelesen, dass der Gastgeber das Treffen oft sehr abrupt beendet und, dass dies nichts mit Unhöflichkeit zu tun hat. So war es auch gestern, es wurde gesagt, dass es für heute reicht und das Treffen war zu ende.

Im Fernsehen laufen sehr viele Berichte über den Taifun und seine Folgen. Hier in Anan haben wir wohl kaum etwas davon mitbekommen, aber ich kann mich nicht erinnern, wann es in Deutschland das letzte mal so lange und extrem stark geregnet hat. Gestern stand das Wasser teilweise bis zu 20cm auf der normalen Straße. Aber heute morgen deutet fasst nichts mehr auf den Regen der letzten 30 Stunden hin. Fast keine Pfützen mehr und wunderbarer Sonnenschein.


Deshalb werde ich heute auch die Gelegenheit nutzen das Sushi Restaurant auszuprobieren und mir einige Schreine in den Bergen anschauen. Und heute habe ich auch nach einem Apartment gesucht, dazu aber in einem späteren Post mehr.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen