Die Sache mit dem mobilen Telefonieren in Japan ist wirklich
nicht so einfach. Mein Vorhaben war eigentlich ganz einfach. Ich habe ein
iPhone 4 und möchte eine japanische Prepaid SIM Karte haben um kostengünstig zu
kommunizieren. An dieser Stelle möchte ich auf die Kosten bei einem bekannten
deutschen Telekommunikationskonzern mit einem Logo in der Farbe Magenta
hinweisen. Dort kostet mich eine Minute mit einem eingehenden Anruf 1,39€, ein
ausgehender Anruf 2,99€ und einen Tag Internet mit 10MB Datenvolumen gibt es
schon ab 19,99€. Es war schon vorher klar, dass diese Preise nicht tragbar sind
aber nun zum eigentlichen Heck Meck.
In Japan gibt es hauptsächlich drei Mobilfunkanbieter. Dies
sind SoftBank, NTT Docomo und au. Der normale Weg ist es dort ein Mobiltelefon
oder Smartphone zusammen mit einer SIM Karte zu kaufen. Entweder als Vertrag
oder als Prepaid SIM, so weit gibt es keine Probleme.
Wenn man nun aber eine SIM Karte ohne ein Endgerät kaufen
möchte ist dies nicht möglich. Um eine SIM Karte von einem dieser Anbieter zu
bekommen muss entweder ein Telefon von genau diesem Anbieter im eigenen Besitz
sein oder es muss eines gekauft werden. Beides eher unglückliche Wege, wenn man
nur fünf Monate in diesem Land ist. Außerdem habe ich ja bereits mein iPhone.
Das nächste Missgeschick ist, dass es bei SoftBank aktuell
keine normalen Mobiltelefone, also keine Smartphones, zu kaufen gibt, da die
Produkte komplett auf Smartphones umgestellt werden. Zum Glück war meine
Ansprechpartnerin so nett mir ein gebrauchtes SoftBank Mobiltelefon aus dem
Internet zu bestellen. Dieses hat mich nur ¥2000
gekostet, umgerechnet ca. 15€. Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass es
SoftBank sein sollte, da alle meine Kontaktpersonen SoftBank haben und so die
Telefonkosten sehr günstig sind.
Nun bestens gewappnet
mit dem SoftBank Telefon, meiner Residence Card, meinem Reisepass und einer
japanisch sprechenden Begleitung bin ich in die nächste SoftBank Niederlassung
gegangen. Und um den Text hier nicht noch länger zu machen hier mal das
vorgehen in kurz: Ich war zwei Stunden in diesem Laden. Das Ergebnis war, dass
mein SoftBank Telefon defekt war. Aber immerhin hatte ich eine SIM Karte. Der
erste Erfolg! Juhuuu! Die Prozedur eine SIM Karte zu kaufen dauert hier zu
lande wohl immer so lange.
Die Lösung nach
einigen ausprobieren war es nun die SIM Karte auf die Größe einer Mikro SIM
Karte zu schneiden so, dass diese in das iPhone passt. Und dann noch ein
kleiner Hinweis, dass Netz hier in Japan ist ein 3G Netz. Also immer 3G aktivieren
sonst wird hier kein Netz gefunden. Und blöder Weise gibt es aktuell keine
Möglichkeit mobiles Internet mit einer Prepaid SIM Karte zu bekommen, dass
heißt keine praktische Navigation in einem unbekannten Land oder sonstige
Vorteile die das so bietet.
Das ist wirklich der
erste Punkt der mich hier in Japan wirklich stört. In Deutschland wurde dieses
Vorgehen der Mobilfunkanbieter zum Glück verboten. Gut so!
Du kannst mal schauen, ob du eine offline Karte für Smartphone findest. Ich habe eine von Australien. Sehr praktisch. Klar man kann nicht suchen und so ein Spaß, aber immer noch besser als ganz Karten-los zu sein.
AntwortenLöschenNaja ich habe ja nun zum Glück meine Lösung. Nur einen Prepaid Datentarif bekomme ich leider nicht da ich kein Smartphone von einem der Anbieter auftreiben konnte...
LöschenIn Australien habe ich momentan eher ein umgekehrtes Problem: ich würde gerne einen (1-Monats-)Vertrag abschließen, werde aber von den Mobilfunkanbietern als "nicht-kreditwürdig" abgelehnt. Das liegt daran, dass hier ein 100-Punkte-System zur Identitätsfeststellung verwendet wird und ich als ausländische Studentin nicht anhand aktueller Rechnungen/Bankauszüge und vergangener Adressen nachweisen kann, dass ich tatsächlich existiere und auch hier im Studentenwohnheim wohne.
AntwortenLöschenPrepaid-SIM-Karten gibts dagegen an jeder Ecke, aber leider sind dort die Datenpreise wesentlich höher als bei Postpaid-Verträgen. Und das Uni-Wlan ist (wie überall) ziemlich überlastet ;-).
Das ist ja auch nicht so wirklich toll. Aber immerhin darfst du Prepaid Karten kaufen. Ist ja wenigstens ein Anfang ;)
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