Sonntag, 22. September 2013

Prepaid SIM Karten als besondere Ware

Die Sache mit dem mobilen Telefonieren in Japan ist wirklich nicht so einfach. Mein Vorhaben war eigentlich ganz einfach. Ich habe ein iPhone 4 und möchte eine japanische Prepaid SIM Karte haben um kostengünstig zu kommunizieren. An dieser Stelle möchte ich auf die Kosten bei einem bekannten deutschen Telekommunikationskonzern mit einem Logo in der Farbe Magenta hinweisen. Dort kostet mich eine Minute mit einem eingehenden Anruf 1,39€, ein ausgehender Anruf 2,99€ und einen Tag Internet mit 10MB Datenvolumen gibt es schon ab 19,99€. Es war schon vorher klar, dass diese Preise nicht tragbar sind aber nun zum eigentlichen Heck Meck.

In Japan gibt es hauptsächlich drei Mobilfunkanbieter. Dies sind SoftBank, NTT Docomo und au. Der normale Weg ist es dort ein Mobiltelefon oder Smartphone zusammen mit einer SIM Karte zu kaufen. Entweder als Vertrag oder als Prepaid SIM, so weit gibt es keine Probleme.

Wenn man nun aber eine SIM Karte ohne ein Endgerät kaufen möchte ist dies nicht möglich. Um eine SIM Karte von einem dieser Anbieter zu bekommen muss entweder ein Telefon von genau diesem Anbieter im eigenen Besitz sein oder es muss eines gekauft werden. Beides eher unglückliche Wege, wenn man nur fünf Monate in diesem Land ist. Außerdem habe ich ja bereits mein iPhone.

Das nächste Missgeschick ist, dass es bei SoftBank aktuell keine normalen Mobiltelefone, also keine Smartphones, zu kaufen gibt, da die Produkte komplett auf Smartphones umgestellt werden. Zum Glück war meine Ansprechpartnerin so nett mir ein gebrauchtes SoftBank Mobiltelefon aus dem Internet zu bestellen. Dieses hat mich nur 2000 gekostet, umgerechnet ca. 15€. Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass es SoftBank sein sollte, da alle meine Kontaktpersonen SoftBank haben und so die Telefonkosten sehr günstig sind.

Nun bestens gewappnet mit dem SoftBank Telefon, meiner Residence Card, meinem Reisepass und einer japanisch sprechenden Begleitung bin ich in die nächste SoftBank Niederlassung gegangen. Und um den Text hier nicht noch länger zu machen hier mal das vorgehen in kurz: Ich war zwei Stunden in diesem Laden. Das Ergebnis war, dass mein SoftBank Telefon defekt war. Aber immerhin hatte ich eine SIM Karte. Der erste Erfolg! Juhuuu! Die Prozedur eine SIM Karte zu kaufen dauert hier zu lande wohl immer so lange.

Die Lösung nach einigen ausprobieren war es nun die SIM Karte auf die Größe einer Mikro SIM Karte zu schneiden so, dass diese in das iPhone passt. Und dann noch ein kleiner Hinweis, dass Netz hier in Japan ist ein 3G Netz. Also immer 3G aktivieren sonst wird hier kein Netz gefunden. Und blöder Weise gibt es aktuell keine Möglichkeit mobiles Internet mit einer Prepaid SIM Karte zu bekommen, dass heißt keine praktische Navigation in einem unbekannten Land oder sonstige Vorteile die das so bietet.


Das ist wirklich der erste Punkt der mich hier in Japan wirklich stört. In Deutschland wurde dieses Vorgehen der Mobilfunkanbieter zum Glück verboten. Gut so!

4 Kommentare:

  1. Du kannst mal schauen, ob du eine offline Karte für Smartphone findest. Ich habe eine von Australien. Sehr praktisch. Klar man kann nicht suchen und so ein Spaß, aber immer noch besser als ganz Karten-los zu sein.

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    1. Naja ich habe ja nun zum Glück meine Lösung. Nur einen Prepaid Datentarif bekomme ich leider nicht da ich kein Smartphone von einem der Anbieter auftreiben konnte...

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  2. In Australien habe ich momentan eher ein umgekehrtes Problem: ich würde gerne einen (1-Monats-)Vertrag abschließen, werde aber von den Mobilfunkanbietern als "nicht-kreditwürdig" abgelehnt. Das liegt daran, dass hier ein 100-Punkte-System zur Identitätsfeststellung verwendet wird und ich als ausländische Studentin nicht anhand aktueller Rechnungen/Bankauszüge und vergangener Adressen nachweisen kann, dass ich tatsächlich existiere und auch hier im Studentenwohnheim wohne.
    Prepaid-SIM-Karten gibts dagegen an jeder Ecke, aber leider sind dort die Datenpreise wesentlich höher als bei Postpaid-Verträgen. Und das Uni-Wlan ist (wie überall) ziemlich überlastet ;-).

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    1. Das ist ja auch nicht so wirklich toll. Aber immerhin darfst du Prepaid Karten kaufen. Ist ja wenigstens ein Anfang ;)

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